Freitag, 4. Juli 2014

Das Buch Tobias

Das Buch Tobias, auch Tobit oder Tobia genannt, wurde in das katholische alte Testament aufgenommen. Für die Protestanten ist es eine alttestamentarische Apokryphe. Im jüdischen Tanach ist das Buch nicht vorhanden. Es geht um eine kurze Geschichte, ähnlich wie bei Hiob, wo ein gerechter Vater namens Tobias mit Leid und Unglück geprüft wird. Erzengel Raphael ist der Glücksbringer.

Interessant ist das Buch, weil es einen bösen Geist mit Namen Asmodi beschreibt, der durch Anweisung des Erzengels Raphael ausgetrieben wird. Dazu muss Sohn Tobias einen Fisch ausräumen: Da sprach der Engel: Haue den Fisch voneinander; das Herz, die Galle und die Leber behalte dir, denn sie sind sehr gut zur Arznei. (Tobias 6:6)

Sara hat den bösen Geist Asmodi und Sohn Tobias treibt ihn schwarz-magisch aus, so wie es der Erzengel Raphael vorgibt: Und wenn du in die Kammer kommst, sollst du glühende Kohlen nehmen und von dem Herzen und der Leber des Fisches darauf legen und räuchern, so wird der böse Geist es riechen und fliehen und in alle Ewigkeit nicht wiederkommen. (Tobias 6:19)

Diese Anweisung ist sehr interessant, denn hier wird ein Dämon durch Fleischgeruch ausgetrieben. Die Dämonen im alten Testament sind sehr rar, es gibt da nur diesen Wüstendämon Asasel oder sogar der böse Geist "Gottes". Die Sara ist ein frommes Weib, das viel betet, aber der Dämon ist erst nach dieser Fleischräucherung geflohen. 

Später wird dann noch das Augenleiden von Vater Tobias durch die Galle des Fisches geheilt. So was machen übrigens auch Schamanen, da muss ein Meerschweinchen sein Fleisch geben.

Diese Geschichte führt zu Jahweh, der Fleischgeruch mochte, sich dadurch besänftigen liess: "Und der Priester soll das Blut auf den Altar des HERRN sprengen vor der Tür der Stiftshütte und das Fett verbrennen zum lieblichen Geruch dem HERRN." (3.Mose 17:6) Die Brandopfer galten als Sühneopfer, der böse Zorn und die böse Rache und die böse Strafe konnten so besänftig werden. Genau so reagiert auch der Dämon Asmodi, er flieht und tötet die Ehemänner von Sara nicht mehr, aber der Dämon stirbt nicht, sein Unwesen treibt er laut dem Buch Tobias dann in Ägypten.

Das wird wohl auch der Grund sein, dass die religiösen Juden, diese Geschichte nicht in den Tanach aufgenommen haben, denn eigenständige böse Geister, die nicht unter dem Regim von Jahweh stehen gibt es in der jüdischen Lehre nicht. Zudem wird hier zwischen den Zeilen vermittelt, dass Jahweh und der böse Dämon zur gleichen Gruppe gehören. 

Die Katholiken weihen sogar das Weihwasser mit Asmodi. Hier die Asmodi-Statue mit Weihbecken auf dem Buckel in der katholischen Kirche in Rennes-le-Chateau:


Dann gibt es noch eine jüdische Legende zu Asmodi: "Die Darstellung des Teufels, in der Kirche von RLC: Gleich am Eingang wird man vom Dämon Asmodi, dem Hüter der Geheimnisse begrüsst. Alten jüdischen Legende zu Folge ist er der Erbauer des Tempels von Jerusalem. Er trägt das Weihwasserbecken. Über ihm die Engel. Jeder macht ein Teil des Bekreuzigungszeichen. Darunter steht: Durch dieses Zeichen wirst Du ihn besiegen." (Quelle: morgaine-avalon

Mit einem okkulten Zeichen besiegt man keinen Taufel, da besänftig man den einfach, was Geisterbeschwörung genannt wird. Der Ex-Jesuit Rivera sagte über das Kreuz, dass das die Dämonen anzieht. Eigentlich auch logisch, denn da wurde auch Fleisch geopfert. Bei Wiki sind auch noch andere Quellen zu Asmodi zusammengefasst, der nach Überlieferung auch Tierköpfe hat.

Sehet an das Israel nach dem Fleisch! Stehen nicht die, welche die Opfer essen, in Gemeinschaft mit dem Opferaltar? Was sage ich nun? Dass das Götzenopfer etwas sei, oder dass ein Götze etwas sei? Nein, aber dass sie das, was sie opfern, den Dämonen opfern und nicht Gott! Ich will aber nicht, dass ihr in Gemeinschaft der Dämonen geratet. Ihr könnet nicht des Herrn Kelch trinken und der Dämonen Kelch; ihr könnet nicht am Tische des Herrn teilhaben und am Tische der Dämonen!
(1. Korinter 10:18-21)