Mittwoch, 20. Juni 2012

"der sei verflucht"

Wie wir zuvor gesagt haben, so sage ich auch jetzt wiederum: Wenn jemand euch etwas anderes als Evangelium predigt ausser dem, das ihr empfangen habt, der sei verflucht!
(Galater 1:9)

Dieser Verfluchungsvers wird oft missbraucht, um die Christen in einer Organisation zu halten. Wegen diesem Vers schweigen Christen lieber ängstlich, als etwas zu lehren, das sie womöglich verfluchen könnte. So kann jede Doktrine die andere Doktrine mit diesem Vers verfluchen. Das führt zur Verflucherei oder zum Geschäft mit der Angst.

Dabei hat Paulus im Galaterbrief mit diesem Vers jüdisch orientierte Christen gemeint, die wieder Gesetze der Tora wie den Sabbat, die Beschneidung und anderes einführen wollten. Die ersten Aposteln hatten eine reine Lehre Christi und Paulus hatte ein geoffenbartes Evangelium. Wir hingegen haben ein lückenhaftes Evangelium, das wichtige Fragen offen lässt. Jesus lehrte drei Jahre lang, da war viel mehr dabei als diese kurzen Evangelien berichten. Johannes schreibt ja, es gäbe noch mehr zu berichten.

Wir müssen heute einiges interpretieren, so entstehen viele, unzählige und unterschiedliche Interpretationen. Jesus gibt uns den Heiligen Geist, der uns in allem belehrt. Die Christen müssen aber den Mut haben, den Heiligen Geist zu vernehmen, darum bitten und beten, das im stillen Kämmerlein und nicht irgendwo auf einer Kirchenbank. Von dieser Freiheit schrieb auch Paulus, wobei die falschen Brüder alle heutigen Organisationen unterwandert haben. Deswegen ist es besser eigene freie kleine Hauskreise zu bilden.

Was aber die eingeschlichenen falschen Brüder betrifft, die sich eingedrängt hatten, um unsere Freiheit auszukundschaften, die wir in Christus Jesus haben, damit sie uns unterjochen könnten, denen gaben wir auch nicht eine Stunde nach, dass wir uns ihnen unterworfen hätten, damit die Wahrheit des Evangeliums bei euch bestehen bliebe.
(Galater 2:4+5)