Das zwölfte, helle Wasser, das du sahst, bedeutet dies: Es kommt hernach die Zeit; da fällt dein Volk in solche Drangsal, dass es Gefahr läuft, insgesamt zugrund zu gehen. Doch werden sie im Gegenteil gerettet werden, und ihre Feinde kommen dann zu Fall vor ihnen. Sie werden eine Zeitlang grossen Jubel haben. Zu jener Zeit wird nachher bald auch Sion aufgebaut und seine Opfergabe wieder eingerichtet; die Priester kehren wiederum zum Dienst zurück; die Heiden kommen auch und preisen es, doch nicht in solcher Zahl, wie ehedem. Dann kommt der Sturz gar vieler Nationen. Das ist das helle Wasser, das du geschaut. (Kapitel 68)Einiges deckt sich mit den Tanach-Prophezeiungen, der Endzeitrede von Jesus und mit der Offenbarung von Johannes. Aber der gesalbte Jesus ist schon gekommen und eine Wiederkunft von Jesus wird hier nicht genannt. Da der jüdische Messias, ein Heil nur für Israel und ein irdisches "Friedensreich" prophezeit werden, haben wir hier eine Prophezeiung der Gegenseite. Es ist wichtig Prophezeiungen aus zwei Perspektiven zu lesen, nämlich was macht der Teufel und was macht Gott. Jüdische Prophezeiunen bezeugen den falschen Messias und ein Pseudo-Friedensreich.
Das letzte Wasser, das du sahest, war schwärzer ja, als alles frühere. Es kam nach allen zwölf Gewässern. Es trifft die ganze Welt. Der Höchste hat sie ehedem geteilt, weil er allein weiss, was geschieht. Denn von den Sünden und den Freveln, die unter seinen Augen einst geschehen werden, schaut er voraus sechs Arten. Und von der Frommen guten Taten, die einst vor ihm vollzogen werden, erblickt er auch sechs Arten, ganz abgesehen von dem, was Er am End der Welt noch tut. Deswegen gab es nicht mit schwarzem Wasser Schwarzes und nicht mit hellem Helles. Es ist das Ende. (Kapitel 69)
Hör nun die Deutung dieses letzten schwarzen Wassers, das nach dem frühern schwarzen kommen wird! Dies ist die Deutung: Es kommen Tage, da wird die Weltzeit reif: Der Bösen und der Guten Aussaat Ernte naht. Alsdann giesst der Allmächtige Geisteswissen und Herzensängste auf die Erde, ihre Einwohner und Fürsten. Dann hassen sie einander und reizen gegenseitig sich zum Krieg; die Niedern schalten mit den Angesehenen und die Geringen dünken sich viel mehr, als Hochgestellte. Die vielen werden wenigen preisgegeben und die nichts waren, sie herrschen über Mächtige. Die Armen haben Überfluss anstatt der Reichen; die Frevler überheben sich gar über Helden. Die Weisen schweigen; die Toren reden. Doch nicht wird wahr, was Menschen denken; nicht, was die Fürsten sinnen. Und nicht wird wahr die Hoffnung derer, die da hoffen. Tritt aber ein, was jetzt vorausgesagt, dann fällt Verwirrung über alle Menschen. Und manche fallen in dem Krieg, und manche gehen zugrund durch Trübsal, und manche werden durch die Eigenen vermisst. Dann offenbart der Höchste jene Völker, die er vorbereitet; sie kommen her und kriegen mit den Fürsten, die noch übrigblieben. Doch jeder, der sich aus dem Kriege rettet, stirbt durch ein Erdbeben. Wer aus dem Erdbeben sich rettet, verbrennt und wer sich aus dem Feuer rettet, verhungert. Wer dann noch Rettung findet und alledem entgeht, mag er nun Sieger oder Unterlegener sein, fällt in die Hände meines Dieners, des Messias. Die ganze Erde frisst, die sie bewohnen. (Kapitel 70)
Das Heilige Land jedoch erbarmt sich seiner Eigenen; es schirmt zu jener Zeit so seine Insassen. Dies ist nun das Gesicht, das du geschaut, und dieses seine Deutung. Ich kam, dir dies zu sagen, weil dein Gebet Erhörung bei dem Höchsten fand. (Kapitel 71)
Vernimm auch über jenen Blitz, der an dem Ende nach dem schwarzen Wasser kommen soll! Denn er bedeutet dies: Nach jenen früher dir genannten Wunderzeichen, wenn in Verwirrung sind die Völker und wenn die Zeit meines Gesalbten kommt, da ruft er alle Völker her. Die einen lässt er leben, und andere tötet er. Und das kommt über jene Völker, die Er verschonte: Ein jedes Volk, das Israel nicht kennt und nie den Jakobsstamm bedrückte, soll leben bleiben, Sie werden sich von allen Völkern deinem Volke unterwerfen. Doch alle, die einst über euch geherrscht oder sonstens euch gekannt, verfallen insgesamt dem Schwert. (Kapiel 72)
Nachdem er alles in der Welt gedemütigt und sich in Frieden immerdar auf seinen königlichen Thron gesetzt, da offenbart sich Wonne und Ruhe kommt. Dann steigt herab im Taue die Gesundheit und Krankheit weicht. Und bei den Menschen schwinden Sorge, Seufzer, Trübsal, und Freude wandelt auf der ganzen Erde. Und niemand stirbt vor seiner seit Zeit, und nie kommt plötzlich etwas Widriges. Prozesse, Klagen, Streitigkeiten und Rachetaten, Blutschuld, Begierden, Neid und Hass und alles Ähnliche verfällt dann der Verdammung, soll es doch ausgerottet werden. Denn diese sind’s, die diese Welt mit Übeln füllten, und ihretwegen kam der Menschen Leben in Verwirrung. Die wilden Tiere sollen aus dem Walde kommen und Menschen Dienste leisten; Nattern und Drachen kriechen aus den Löchern und lassen sich von kleinen Kindern führen. Die Weiber haben keine Schmerzen beim Gebären und quälen sich nicht mehr, wenn sie zur Welt die Frucht des Mutterschosses bringen. (Kapitel 73)
In jenen Tagen mühten sich die Schnitter nicht mehr ab, die bauen, werden sich nicht schinden. Von selber kommt die Arbeit zum Erfolg, samt denen, die in Ruhe daran schaffen. Denn jene Zeit wird sein das Ende dessen, was vergänglich, und dessen Anfang, was da unvergänglich. Und was gesagt, wird darum sich erfüllen. Deswegen ist sie fern dem Bösen und nahe denen, die nicht sterben. Das ist der helle Blitz, der nach dem letzten schwarzen Wasser kam. (Kapitel 74)
Die Textstelle "... und manche werden durch die Eigenen vermisst" könnte ein Hinweis der Gegenseite auf die Entrückung sein ???
Es gibt noch weitere Textstellen, die die heutige Zeit voraussagen. Hier das ganze Buch: http://de.wikisource.org/wiki/Apokalypse_des_Baruch_%28syrisch%29#68._Das_zw.C3.B6lfte.2C_helle_Wasser