Freitag, 12. September 2014

Jahweh weg - Job weg

Es gab sie und es gibt sie immer noch, die Jesus-Christen, die in Jahweh das erkennen, was er zu erkennen gibt: Mord und Totschlag, Raub und Sklaverei.

Die frühen Jesus-Christen wurden alle verfolgt und ausgerottet. Leider lehrten viele Christen als Jahweh-Gegner Sondergut. Die Marcioniten lehnten die Jungfrau-Geburt ab, da ist Jesus direkt vom Himmel inkarniert, lehrten Enthaltsamkeit und Kinderlosigkeit, sowie Fleisch- und Alkoholverzicht. Die Katharer lehrten die Reinkarnation, Enthaltsamkeit und Kinderlosigkeit und auch Fleisch- und Alkoholverzicht. All das teile ich nicht.

Immer wieder tauchten Jesus-Christen auf, die Jahweh ablehnten, so auch der englische Theologe Thomas Morgan, der ein Deist war, er lebte im 18. Jahrhundert. Durch seine Kritik zum alten Testament und zum "Gott" des alten Testaments verlor er seinen Job als Theologe:
Am weitesten ist, Tindal folgend, Thomas Morgan gegangen und zeigt dabei in den Ergebnissen seiner geschichtlich-philosophischen Spekulation die frappantesten Parallelen zu Marcion, ohne ihm wirklich innerlich nahe zu stehen. Schon der Titel seines berühmten Dialogs zwischen einem christlichen Deisten und einem christlichen Juden (1737) mutet Marcionitisch an. Der Gott des AT wird ungefähr so gezeichnet wie von Marcion als ein beschränkter, kleinlicher und widerspruchsvoller Nationalgott, der auch Unmoralisches tut; die Mosaische Gesetzgebung ist ein ganz unbefriedigendes, partikular beschränktes und anstössiges Werk, eine Entstellung der lex naturae, die sich von den heidnischen Religionen wenig unterscheidet. Das Volk Israel, von Haus aus von schlechtem Charakter, geht an diesem Gesetze zugrunde. Jesus bringt die durch Offenbarung geklärte lex naturae; er hat zum wahren Schüler nur Paulus gehabt; die anderen Apostel alle haben Jesus missverstanden und sind in das jüdische Wesen zurückgefallen, mit ihnen die Kirche, die also, wenn auch Verbesserungen durch die Einwirkungen des Paulus nicht gefehlt haben, bis heute noch zur Hälfte im Judentum steckt. Dass diese Darlegung, obgleich sie sehr viel Richtiges und Wertvolles enthielt, in ihren kecken Übertreibungen keinen Eindruck auf die offiziellen Kirchen machen konnte, versteht man. Für die Entstehung einer universalen und positiv-kritischen Geschichtsphilosophie ist sie von unermesslicher Bedeutung geworden. (Quelle: MARCION - Das Evangelium vom fremden Gott)

Es gab also immer auch Theologen, die sich ernstlich mit der Bibel auseinander setzten und richtig schlussfolgerten, nur sind solche Gelehrte wenig bekannt, da keiner die grosse Glocke schlagen kann. Dieses Mauerblümchendasein kenne ich zu gut. Ich habe von Thomas Morgan durch das Buch von Adolf von Harnack erfahren (Buch ist oben beim Zitat verlinkt). Harnack stellt noch einen Julius Baumann vor, der "Das Evangelium der armen Seele" geschrieben hat.

Online finde ich das Buch von Baumann bei Google Book. Die Schrift ist noch in diesem Alt-Schriftdeutsch, da habe ich immer Mühe zu lesen. Sobald ich Zeit finde, werde ich das Buch lesen, denn die Titel der Kapitel sind interessant.