Donnerstag, 15. März 2018

Barnabasbrief

Im Codex Sinaiticus aus dem vierten Jahrhundert sind im neuen Testament noch drei weitere Schriften vorhanden: Didache, Barnabasbrief und Hirte von Hermas.

Der Barnabasbrief stammt aus der Epoche der apostolischen Väter, datiert auf die Jahre 70 bis 132, der Brief sollte nicht mit dem gefälschten Barnabasevangelium aus dem Mittelalter verwechselt werden, denn das sind zwei verschiedene Autoren und zwei unterschiedliche Schriften.

Der Barnabasbrief ist an die Gemeinde gerichtet, einige Kirchenväter sorgten dafür, dass diese Schrift nicht in das Neue Testament aufgenommen wurde.

Der Grund was der übliche Judaizer-Streitpunkt: "Dagegen lehnte Eusebius von Caesarea den Barnabasbrief als häretisch (von der Kirchenlehre abweichend, ketzerisch) ab, weil die jüdische Lehre eben nicht überholt und durch die christliche abgelöst worden sei. Die jüdische Lehre sei hingegen, wie in einigen Evangelien und Apostelgeschichte geschildert, durch Christus lediglich erfüllt worden. Damit widerspreche der Barnabasbrief entscheidend der biblischen Lehre." (Quelle: WIKI)

Duch Martin Luther wurde die Kirche wieder anti-jüdisch, noch vor der Judenverfolgung unter Hitler wurde durch die Kirchenvertretern der christliche Anti-Judaismus gelehrt. Erst die Judenvergasung brachte eine Neubestimmung, denn keiner wagte mehr, die Juden als Jesus-Mörder zu bezeichnen oder die jüdische Lehre als antichristlich und veraltet zu kritisieren.

Darauf folgte eine Nachkriegserklärung und eine Revision, die Kirche betonte wieder die jüdischen Wurzeln des Christentums: "Dazu versammelte sich 1947 eine internationale Gruppe von Christen (Protestanten und Katholiken) und Juden in Seelisberg in der Schweiz. Sie formulierten 10 Punkte zu einem neuen Verhältnis von Juden und Christen fern von jeglichem Antijudaismus und Antisemitismus." (Quelle: WIKI)

Barnabas ist also einer unter anderen, der die jüdische Lehre ablehnte, die Schrift hat die Sichtweise wie der Brief an Diognet: Im ersten Abschnitt setzt sich die Abhandlung mit dem Konflikt zwischen altem Bund (Judentum) und neuem Bund (Christentum) auseinander. Der Autor bemüht sich, die jüdische Lehre als überholt und von der christlichen abgelöst darzustellen." (Quelle: WIKI)

Ich möchte nun einzelne abgekürzte Textpassagen vorstellen, die die gute Lehre Christi bestätigen, der alte und neue Bund wird klar getrennt, die meisten Verse werden durch Bibel-Zitate untermauert.
Kapitel 2: Die jüdischen Opfer sind wertlos
"Was soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht der Herr; satt bin ich der Brandopfer, und Fett von Lämmern und Blut von Stieren und Böcken mag ich nicht, auch wenn ihr kommt, um von mir gesehen zu werden. Wer hat denn dies verlangt aus euren Händen? In meinem Vorhof gehet nicht länger einher. Wenn ihr Speiseopfer bringet, ist es umsonst. Rauchopfer ist mir ein Gräuel, eure Neumonde und Sabbate ertrage ich nicht." (Jesaja 1:11-13) Das also hat er abgeschafft, damit das neue Gesetz unseres Herrn Jesus Christus, das kein Zwangsjoch ist, nicht ein Opfer habe, das Menschenwerk ist. Er sagt aber wiederum zu ihnen: "Habe vielleicht ich euren Vätern, als sie aus dem Lande Ägypten zogen, befohlen, mir Brandopfer und Schlachtopfer darzubringen?" (Jeremia 7:22+23) Nein; vielmehr dieses habe ich ihnen befohlen: "Keiner von euch trage gegen seinen Nächsten Böses in seinem Herzen nach, und falschen Eid liebet nicht" (Sacharja: 8:17)

Kapitel 3: Das jüdische Fasten ist nicht vollwertig
"Siehe, das ist das Fasten, das ich mir erkoren habe, spricht der Herr. Löse jede Fessel der Ungerechtigkeit, löse auf die Schlingen erzwungener Verträge, entlasse Verwundete in Freiheit und zerreisse jede ungerechte Verschreibung. Brich Hungrigen dein Brot, und wenn du einen nackt siehst, den bekleide. Obdachlose führe in dein Haus, und wenn du einen Niedrigen siehst, so sollst du ihn nicht verachten, auch keinen von den Hausgenossen aus deinem Samen." (Jesaja 58:4+5+10)  

Kapitel 9: Die Beschneidung ein Vorbild für die Reinigung des Herzens
Also hat er unsere Ohren beschnitten, damit wir das Wort hören und dann glauben. Aber auch die Beschneidung, auf die sie vertraut haben, ist abgeschafft. Er sagt nämlich, die Beschneidung solle nicht am Fleische geschehen; sie aber handelten dagegen, weil ein böser Engel sie beschwatzte. Er sagt zu ihnen: "Also spricht der Herr, euer Gott: Säet nicht auf Dornen, beschneidet euch für euren Herrn" Und was will er damit sagen: "Beschneidet eure Hartherzigkeit und versteifet nicht euren Nacken" (Jeremia 4:3+4)

Kapitel 16: An Stelle des steinernen Tempels der Juden trat der geistige Tempel der Christenherzen
Auch über den Tempel will ich noch zu euch reden, wie die Unglücklichen in ihrem Irrtum ihre Hoffnung setzten auf den Bau, als wäre er das Haus Gottes, statt dass sie auf ihren Gott, der sie erschaffen, gehofft hätten. Denn fast nach Art der Heiden haben sie ihn verehrt in dem Tempel. Aber höret, wie der Herr spricht, da er ihm ein Ende setzt: "Wer hat den Himmel gemessen mit der Spanne oder die Erde mit der hohlen Hand? Nicht ich? Es spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron, die Erde der Schemel meiner Füsse. Was für ein Haus wollt ihr mir erbauen oder was soll der Ort meiner Ruhe sein?" (Jesaja 40:12 und Jesaja 66:1)

Der böse Engel, der beschwatzte, ist sehr erstaunlich, denn meine These wird hier voll bestätigt. Ausserdem wird der Antichrist sogar der "Schwarze" genannt: "Damit also der Schwarze sich nicht einschleichen könne, wollen wir vor jeglicher Eitelkeit fliehen, wollen wir ganz und gar hassen die Werke des bösen Wandels." (Quelle: Barnabasbrief) 

Der Barnabasbrief ist sehr lesenswert, die Bibel wird darin zitiert und die Evangelien werden bestätigt. Das Halten der Gebote Christi ist der Weg des Lichts, der in das Reich Gottes führt. Der Rat von Barnabas: Ihr habt unter euch solche, denen ihr Gutes tun könnt; versäumet das nicht!