Die Gruppenvergewaltigung erinnert an die Schandtat von Gibea im Buch Richter Kapitel 19 + 20. Eine ganz grauenvolle Geschichte, die ich mit klarem Verstand fast nicht zu Ende lesen kann.
Und als ihr Herz guter Dinge war, siehe, da umgaben Männer der Stadt, Kinder Belials, das Haus und stiessen an die Tür und sprachen zu dem alten Mann, dem Hauswirt: Bring den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, dass wir ihn erkennen! Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht doch, meine Brüder! Tut doch nicht so übel, nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist. Begeht doch keine solche Schandtat! Siehe, ich habe eine Tochter, die noch eine Jungfrau ist, und dieser hat ein Kebsweib; dieselben will ich euch herausbringen; die mögt ihr schwächen und mit ihnen tun, was euch gefällt; aber an diesem Manne begeht keine solche Schandtat! Aber die Leute wollten ihm nicht gehorchen. Da fasste der Mann sein Kebsweib und brachte sie zu ihnen hinaus; die erkannten sie und trieben Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen und liessen sie erst los, als die Morgenröte anbrach. Da kam das Weib am Morgen früh und fiel nieder vor der Tür am Hause des Mannes, wo ihr Herr war, und lag daselbst, bis es hell ward. Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Tür am Hause auftat und hinausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag sein Kebsweib vor der Tür des Hauses mit den Händen auf der Schwelle. (Richter 19:22-27)Das Kebsweib ist die Nebenfrau, die liessen Ehemann und Hausherr die ganze Nacht von Männern vergewaltigen, während sie wohl schliefen und schnarchten. Keiner der beiden Männer kümmerte sich oder wehrte sich für die Nebenfrau. Nach dem heutigen Strafrecht kämen beide Männer wegen Unterlassen von Nothilfe hinter Schloss und Riegel.
Jahweh hingegen tadelte die Männer nicht einmal, sondern forderte zuerst ein Strafgericht gegen die Bewohner der Stadt Gibea. Die Israeliten lockten die Männer von Gibea hinaus zum Kriegsheer, während andere Israeliten einen Hinterhalt legten, von da aus wurde die wehrlose Stadt in Flammen gesetzt.
Der Hinterhalt ist die immer wiederkehrende Hinterlist von Jahweh, sein Meisterwerk der Kriegskunst.
Jahweh zeigt sich auch bei dieser tötlichen Gruppenvergewaltigung als ungerecht, denn er ist nicht fähig, nur die Täter zu strafen, sondern lässt gleich alle Städte des Stammes Benjamin verbrennen, Menschen und Tiere wurden getötet.
Und die Männer Israels kehrten zurück zu den Kindern Benjamin und schlugen mit der Schärfe des Schwertes alles, was in der Stadt war, vom Menschen bis zum Vieh, alles, was man fand; auch alle vorhandenen Städte verbrannten sie mit Feuer. (Richter 20:48)