Gesprächsthema: Juden regieren die Welt.
Frenkel — Auch das stimmt.
Meyer — Machst du Witze?
Frenkel — Nein. Es ist so.
Meyer — Mir wird schlecht. Schon das Wort "regieren" stört mich. Bei rund 0,2 Prozent der Weltbevölkerung sollen die Fäden zusammenlaufen, die über das Geschick des Planeten entscheiden?
Frenkel — Ja. Du gehörst dazu.
Meyer — Ich regiere die Welt mit?
Frenkel — Durch deinen Erfolg und deine guten Kontakte zu den Medien hast du Macht und kannst Meinungen im "Blick" platzieren.
Meyer — Macht ist für dich, wenn man von Ringier angefragt wird, eine Kolumne zu schreiben? Du willst doch nur provozieren. Ist dir langweilig?
Frenkel — Dann ersetzen wir "Macht" meinetwegen durch "Einfluss". Wenn jüdische Organisationen behaupten, momentan gebe es mehr antisemitische Äusserungen, kommt das auf Seite drei von "20 Minuten", der wichtigsten Seite des Blatts. Wenn vom Verband der Albaner einer sagen würde, es gibt mehr Rassismus gegen Albaner, weil sie häufiger an der Türe zur Disco abgewiesen werden, dann kräht kein Hahn danach.
Meyer — Das stimmt, aber es ist kein Beleg für die Weltmacht der Juden.
Frenkel — Doch. Wenn der Schweizerische Israelitische Gemeindebund Jahresversammlung hält, wird ein Bundesrat eingeladen, und das Fernsehen berichtet live. Der SIG vertritt 10 000 Juden, das sind weniger als bei jedem Fussballverein.
Meyer — Langsam verstehe ich, warum man die Strassenseite wechselt, wenn du daherkommst. Nächstes Klischee, bitte.
(Quelle: Das Magazin)
Das ganze Gespräch ist lesenswert, denn alle Juden wissen, wenn der jüdische Messias kommt, dann müssen alle nach Israel.