Er ist treu, er ist monogam, er ist nesttreu, er schläft und paart sich in der Luft, er fliegt sein ganzes Leben lang. Ich schreibe vom Mauersegler, latainisch Apus Apus.
Sehen aus wie Schwalben, aber es sind schnelle Segler, bis 220 Stundenkilometer legen sie im Sturzflug hin. Morgens und abends gehen Mauersegler in den Steigflug, in 3000 Meter Höhe, um Daten zu sammeln, vermutlich um Aussschau nach dem Wetter zu halten.
Ich vermisse diese Segler, es war ein Sommergruss. Sie kreisten rasant um die Liegenschaft, zischten schnell vorbei, es war ein Vergnügen. Mit abenteuerlichen Flugspielen, gewagten Manövern und schrillen Rufen hielten die Segler eine Luftschau ab. Sie flogen sehr nahe an mir vorbei, in zirka einem Meter Distanz, einmal musste ich zurückweichen.
Dann kamen im Jahr 2020 die Dachdecker, schlossen jede Nische, das weil ein Mieter sich an den Spatzen störte und der Eigentümer seine Styropor-Fassade gefährdet sah.
Meine Einwände wurden abgeschmettert. Leider ist in der Schweiz der Nistplatz nicht geschützt, obwohl der Mauersegler potentiell gefährdet ist. Er ist gefährdet, weil so steril gebaut oder gedämmt wird, es gibt keine Nischen mehr.
Da gelegentlich aufgebrochene Eier herumlagen, hielt ich das Mauersegelpaar, das sich im obersten Stock zwischen Balkondecke und Dachverschalung einnistete, zuerst für Raubschwalben, meinte, sie würden die Eier der Spatzen aussaugen. Erst später erfuhr ich, dass Mauersegler die eigenen Eier aus dem Nest stossen.
Nun kreisen und zischen sie nicht mehr, ein himmlisches Paradies ist weg.
Der Mauersegler wird weltweit gefeiert. In Afrika, wenn er vom Norden hinfliegt, und im Norden, wenn er von Afrika extra zum Brüten herfliegt, immer zum gleichen Nest. Der Vogelzug ist ihnen angeboren, sie verlassen ihr Nest ohne Eltern und fliegen gen Afrika.
Swifts Over the Holy City of Jerusalem
Swift action - we want your swift sightings!
