Donnerstag, 6. Juli 2017

Keine bedingungslose Gnade !!!

Video-Titel: 
Matthaeus 7:21-23 - Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen

Ich bin immer wieder erstaunt, dass es Christen gibt, die meinen, alleine der Glaube und die Gnade würden einen Christ retten, das Halten der Gebote Christi seien nicht heilsnotwendig. Vor allem unter den Evangelisten gibt es diese Haltung vom tatenlosen Christentum.

Weder Paulus noch Martin Luther lehrten Gesetzlosigkeit, beide haben kompliziert mittels Chiasmus und/oder Dialektik das alte Gesetz der Sünde (Tora) in Frage gestellt und kritisiert, beide halten sich aber an das Gesetz Christi, denn dieses Gesetz haben ja alle im Herzen, es braucht eigentlich für einen treuen Christen kein schriftliches Gesetz. 

Luther schrieb von "Früchte des Glaubens", er war der Meinung, dass das Gesetz Christi nur durch die Gnade Gottes erfüllt werden kann, er war der Meinung, dass nur Gläubige das Gesetz "qualitativ" halten können, was aber so nicht stimmt, denn es gibt unter Christen schlimmere "Exemplare" als unter Atheisten, es braucht einen gläubigen ernsten Wille:
Doch Glaube ist jedoch für Luther "Gott recht geben", "Gott vertrauen". Gebe ich Gott recht, dann gebe ich ihm auch in seinem Anspruch auf die Welt, auf ein gutes und gerechtes irdisches Miteinander recht. Ich gebe dann Gott mit seinen Geboten und seinen Gesetzen recht. Und darin sind eben Taten gefordert. Ein Christ kann deshalb nie ohne Taten sein. Alles hängt nun jedoch wieder von der Einschätzung der Taten ab. Die Taten des aus Glauben Gerechtfertigten werden nach Luther "qualitativ" andere sein als die besten Taten eines nicht-Glaubenden, obwohl sie von aussen besehen denselben wie aus dem Ei gepellt gleichen oder sogar als grossartiger angesehen werden. Die Taten des aus Glauben Gerechtfertigten sind einzig und allein Taten für andere und sehen einzig und allein den Nächsten in seiner Not. Am prägnantesten hat dies Luther in der Schrift: "Von der Freiheit eines Christenmenschen" 1520 dargestellt mit denen ich die Darstellung Luthers abschliessen möchte:
"... Sieh, so fliesst aus dem Glauben die Liebe und Lust zu Gott und aus der Liebe ein freies, williges, fröhliches Leben, dass ich dem Nächsten umsonst diene. Denn gleicherweise, wie unser Nächster Not leidet und unseres Überflusses bedarf, so haben wir vor Gott Not gelitten und seiner Gnade bedurft. Darum, wie Gott uns durch Christus umsonst geholfen hat, so sollen wir mit dem Leib und seinen Werken nichts anderes tun als dem Nächsten helfen. So sehen wir, was für ein hohes, edles Leben ein christliches Leben ist; nur dass es leider gegenwärtig in aller Welt nicht nur darniederliegt, sondern auch nicht einmal mehr bekannt ist und gepredigt wird." (Quelle: Gerhald Kolb)
Johannes Calvin lehrte ähnlich:
Für Johannes Calvin hat das Gesetz ebenfalls diese drei Aufgaben: Es diene als Zuchtmeister des sündigen Menschen, indem es sein Gewissen anregen (usus elenchticus) und ihn zur Gerechtigkeit zwingen (usus politicus) solle. Sein eigentlicher Zweck sei es aber, den Gläubigen zu belehren und zu erziehen. "Usus in renatis" meint dabei die Anwendung des Gesetzes für das Leben in Heiligung. Die einzelnen Gebote sind dabei dem Gläubigen verpflichtend auferlegt. Dass er sie vollbringen kann, ist das Wirken der Heiligen Geistes und Beweis für die Erwählung. (Quelle: WIKI)
Viele Evangelisten meinen auserwählt zu sein, sie meinen, der Glaube alleine reiche für die Errettung aus, dabei missverstehen sie die Lehre von Paulus und Luther.

Ein Denkfehler leitet sich von diesem Vers ab: "Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme." (Epheser 2:8+9) Man muss aber weiterlesen: "Denn wir sind sein Werk, erschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, welche Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen." (Epheser 2:10).

Es war die Gnade Gottes, dass er sich als Sohn den Menschen offenbarte, durch seine qualvolle "Opferung" machte er uns den Weg frei, wir sind im Leib Christi erschaffen zu guten Werken. Es ist auch die Gnade Gottes, dass wir einander vergeben sollen, wenn sich der Sünder reut.

Selbstverständlich kann man sich nicht von den Verfehlungen frei kaufen, so wie der Ablasshandel der katholischen Kirche es für lange Zeit missbrauchte. Frommes Beten und frommes Beichten ist nichts wert, wenn nicht auch ein frommer Wandel in guten Absichten und Taten ersichtlich wird.

Leider irrt auch die Youtuberin "John 3:16" mit dieser falschen Doktrine umher. Sie schrieb den Kommentar unter dem folgenden Video: "Es tut mir Leid, aber die Gebote zu halten, rettet heute niemandem mehr. Gott will das Blut Jesus auf dich sehen, nicht deine Werke." Oder: "Du musst die Gemeinde prüfen, wenn sie die Errettung durch Werke predigen und du darin niemals das Evangelium der Gnade gehört hast, dann solltest du auch der Gemeinde fernbleiben."

Video-Titel: 
Traum vom Herrn Jesus Christus: WARNUNG an die Gemeinden - Geht hinaus ihr mein Volk

Jakobus ist somit laut den gesetzlosen Christen auf dem Holzweg: "So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!" (Jakobus 2:17+18) 

Es ist mir unverständlich, wie man so einen hohlen Glauben ohne Früchte lehren kann ???

Paulus schrieb es auch deutlich, denn nur Gerechte kommen in den Himmel: "Wisset ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht: Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Weichlinge, noch Knabenschänder, weder Diebe noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Lästerer, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben." (1. Korinther 6:9+10)

Ein weiterer Denkfehler entsteht, wenn man nur diesen einen Vers liest: "Werdet ihr aber vom Geist geleitet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz." (Galater 5:18) Man muss weiterlesen: "Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinigkeit, Ausschweifung; Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ehrgeiz, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Mord; Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz." (Galater 5:19-23)

Paulus schreibt hier schöngeistig, vermutlich meint er auch nur das Zusammenleben unter Christen, ich kenne aber keinen Christen, der das alles erfüllt. Zudem schreibt Paulus fast wie ein Gutmensch, der den Feind willkommen heisst, jede Kritik wird so wie heute zum "Hassverbrechen". Paulus vergisst in seiner Schöngeistigkeit den heiligen Zorn und das Schelten der Übeltäter. Friedlich schweigen und das Ungerechte zulassen, das geht nach meinem Gewissen nicht. Zudem rät Paulus in einem anderen Text selbst, falsche Brüder auszuschliessen, das geht aber nicht friedlich, das führt zu Zank, Feindschaft und Spaltungen.

Ohne Gesetz Christi gibt es keine Gerechtigkeit, da ist auch ein Christ nicht losgelöst: "Denn vor Gott sind nicht die gerecht, welche das Gesetz hören; sondern die, welche das Gesetz befolgen, sollen gerechtfertigt werden." (Römer 2:13) Oder: "Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr richten wir das Gesetz auf." (Römer 3:31)

Und hier noch ausgewählte Aussagen von Jesus, er will, dass die treuen und gerechten Christen die Gebote halten:
Nicht jeder, der zu mir sagt: "Herr, Herr", wird in das Himmelreich eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. (Matthäus 7:21)
Denn des Menschen Sohn wird kommen in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln; und alsdann wird er einem jeglichen vergelten nach seinem Tun. (Matthäus 16:27)
Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote! (Johannes 14:15)

Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (Johannes 14:21)
Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin. (Johannes 15:10)
Die Gnade ist das Geschenk, der Glaube die Kraft und der Heilige Geist der Führer. Keiner von uns hat die Heilsgewissheit oder ein Gnadenrecht, denn wir sind nicht vollkommen, keiner ist gut. Gott-Vater wird gerecht richten.Ich gehe aber davon aus, dass Jesus kein "Erbsenzähler" ist, denn Jesus war zu seinen Jüngern auch grosszügig, man denke beispielsweise an das Ohrabschneiden durch Petrus.


Nachtrag vom 10. Juli 2017:
Hier noch die Antwort von Youtuberin "John 3:16", die allwissende Dame aus Berlin lästert über die Gebote Christi: "Wie erkennt man ein Pahrisär? Er leugnet das wir aus Gnade gerettet worden sind und versucht uns wieder unter das Gesetz zu stellen! Pharisär haben sich kein bisschen verändert seit den Tagen Jesu. Hier die Seite die man NICHT besuchen sollte wenn man Jesus liebt und kennt! Diese Person ist eine Schande für die Christenheit. http://miryline.blogspot.de/" (Quelle: John 3:16)